Seit dem 13. November dürfen sich Freizeitkiller auf der PS4, der XBox One und dem PC im neuen Hitman 2 austoben und ihrer Kreativität beim munteren Morden freien Lauf lassen. Wir haben uns den neuesten Ableger mit Agent 47 genauer angeschaut und verraten euch, was ihr erwarten dürft.
Ersteindruck
Kreativ-Kill-Simulator?
Agent 47 meldet sich zum Dienst. Dabei setzt das Spiel genau am Ende des Vorgängers an, so das Fans und Spieler des ersten Teils sich direkt wohlfühlen dürften. Direkt zu Beginn landen wir ohne großes Vorgeplänkel an einem Strand und bekommen den Auftrag die Behausung des sogenannten Schattenklienten zu durchsuchen. Der Prolog dient dabei gleichzeitig als Tutorial, um euch die wichtigsten Dinge beizubringen. Erfolgreiches Meucheln will ja auch gelernt sein. Von daher kann ich vor allem Neueinsteigern empfehlen, die erste Mission vielleicht sogar zwei oder drei mal mit verschiedenen Vorgehensweisen zu spielen, um ein Gefühl für die Vielfalt an Möglichkeiten zu bekommen und die Besonderheiten der Steuerung etwas kennen zu lernen.
Schon in der zweiten Mission des Prologs wird klar wo die Reise hingeht. Wenn die Zielperson der Mission mit dem von uns vorher manipulierten Schleudersitz durch das Dach des Hangars donnert, in dem sein für die Flucht geplanter Jet steht, lässt das schon vermuten, dass es viele und vor allem kreative Varianten geben wird, mit denen man seine Ziele im die Ecke bringen kann. Das macht schonmal Bock auf mehr.
Gameplay
Drölf Millionen Wege zu töten
Beim Gameplay hat man bis auf ein paar kleinere Anpassungen keine Experimente gegenüber dem Vorgänger gemacht. Ihr bewegt euch nach wie vor halbwegs frei durch ein vorgegebenes Areal. Dabei lohnt es sich auch, das Gebiet ein wenig abzusuchen. Es können sich interessante Sachen finden lassen, die man eventuell nutzen könnte um die Zielperson besonders kreativ in den „Ruhestand“ zu schicken. Außerdem gibt es Boni, wenn man die Level erkundet und alle Bereiche entdeckt. So findet ihr z.B. Story-Aufträge, die euch eine besondere Vorgehensweise beim Ausschalten der Zielperson(en) überhaupt erst ermöglichen und dabei helfen, das Ziel möglichst kreativ zu eliminieren.
Die Stealth-Mechanik ist super gelungen. Sich verstecken, von Deckung zu Deckung schleichen, den Gegner aus der Deckung erledigen … alles funktioniert super. Die größte Stärke spielt Hitman 2 allerdings in Sachen „Kreativität beim Töten“ aus. Neben den klassischen Methoden wie z.B. Vergiften, Erschießen, Genick brechen, Erdrosseln oder Erstechen gibt es noch unzählige weitere Möglichkeiten wie z.B. im Klo ertränken, unter Strom setzen oder mit einer explosiven Gummiente in die Luft jagen … und das sind nur ein paar Beispiele. In den einzelnen Missionen gibt es darüber hinaus noch viele Stellen, an denen ihr es wie einen Unfall aussehen lassen könnt. Kann ja schonmal vorkommen, dass ein Kronleuchter von der Decke fällt, die Radmutter des Rennwagens sich löst oder der Schleudersitz des Jets eine Fehlfunktion hat. Das nennt man dann wohl Pech.
Grafik/Sound/Technik
Nicht spektakulär, aber gut.
Grafisch hat man keinen all zu großen Sprung gemacht. Es sieht zwar insgesamt gut aus, so ganz zeitgemäß wirken aber vor allem die Gesichts- und Bewegungsanimationen nicht. Die Panoramen und Spiel-Areale dagegen sind wunderschön. Egal ob ein Strand bei Nacht, Südamerikanische Dörfer, die Lichter einer Großstadt oder die prachtvollen Villen einiger Zielpersonen … alle Umgebungen sind eine Augenweide.
Beim Sound passt es. Hört sich knackig an und erfüllt seinen Zweck, sticht aber nicht so besonders hervor, dass man hier etwas ganz besonders loben müsste. Sowohl Musik, als auch Soundeffekte, Umgebung und Vertonung sind gutes Mittelmaß. Die Lautstärke der Sprecher hätte für meinen Geschmack allerdings etwas lauter ausfallen können. Zwar kann man die Lautstärken in den Optionen einstellen, aber da einige Dialoge lauter und andere dann wieder leiser sind, ist das nur teilweise hilfreich. Hier wurde offenbar beim Abmischen des Sounds nicht ganz so genau hingehört. Ich empfehle daher zur Sicherheit die Untertexte zu aktivieren, um den Dialogen besser folgen zu können.
Rein technisch gab es nur bei den Zwischensequenzen massive Probleme. Nach einigen Sekunden wurde ausnahmslos jede Zwischensequenz zu einer Diashow. Was in der Konsequenz dann auch zu Sound-Aussetzern und Asynchronität geführt hat. Eine Ruckel-Show, wie ich sie nur selten erlebt habe. Hier bleibt nur zu hoffen, dass IO Interactive schnell für Abhilfe sorgt. An sonsten sind keine Fehler, Bugs, Glitches oder ähnliches aufgefallen.
Umfang/Inhalt
Mehr Abwechslung geht kaum.
Der Umfang von Hitman 2 ist am besten als Variabel zu beschreiben. Soll bedeuten, dass die Länge der Missionen z.B. stark von eurem Vorgehen abhängt. Geht ihr streng nach Plan vor, oder wollt ihr kreativ sein? Die Entscheidung liegt bei euch. Ein und die selbe Mission kann dabei mal zehn Minuten und beim nächsten mal 45 Minuten dauern. Wer alle Herausforderungen meistern will, kommt dabei sowieso nicht drum herum, alle Missionen mehrfach zu spielen. Die Unzähligen Möglichkeiten und zu erledigenden Herausforderungen sorgen aber dafür, dass selbst beim dritten oder vierten mal spielen keine Langeweile aufkommt. Einige der Challenges sind dabei eher leicht, für andere müsst ihr wiederum nach einem ganz bestimmten Muster vorgehen, oder bei der Planung des Auftrages bestimmte Gadgets oder Zubehör mitnehmen.
Dazu kommen regelmäßige Spezial-Missionen in denen ihr ein besonders schwer zu erledigendes Ziel ausschalten müsst. In diesen speziellen Aufträgen gibt es dann auch nur eine einzige Chance. Sterbt ihr, oder vermasselt den Auftrag auf eine andere Weise, ist es nicht möglich die Mission nochmal zu spielen. Auch die von Usern generierten Missionen tragen ihren Teil zum Umfang des Spiels bei. Besitzer des Vorgängers bekommen darüber hinaus auch noch die Story-Aufträge aus dem ersten Teil in remasterter Form als Legacy Pack kostenlos, um sie mit den neuen Feautures von Hitman 2 nochmal neu spielen zu können. Alle anderen können das Pack natürlich nachträglich erwerben.
Je weiter ihr im Spiel vorankommt, desto mehr Möglichkeiten erhaltet ihr. Auch euer Abschneiden in jeder wiederholten Mission bringt euch weitere Vorteile. So schaltet ihr z.B. Stück für Stück neue Gadgets und Waffen frei, die ihr dann vor jeder neuen Mission einpacken könnt. Und wer wollte nicht schonmal jemanden mit einer Quietscheente in tausend Fetzen sprengen?! Auch Kostüme, Schmuggelverstecke, variable Startpunkt und Startvorteile wie z.B. eine bestimmte Verkleidung beim Missionsstart schaltet ihr Stück für Stück frei.
FAZIT
Agent 47 is back in Business. Hobbykiller werden vor allem aufgrund der unzähligen Kill-Möglichkeiten voll in ihrem Element sein. Noch nie war ein Teil der Serie vielseitiger und abwechslungsreicher. Und noch nie waren tragische „Unfälle“ so schön inszeniert. Dann noch die einzigartigen Kill-Varianten jedes Levels … HERRLICH!! Und egal ob ihr mit der Klaviersaite, explosiver Gummiente oder Pistole zu Werke geht: Hitman 2 ist buchstäblich ein Mordsspaß.
Hitman 2 ist erhältlich für PlayStation 4, XBox One und PC (Steam). Der Test basiert auf der PS4-Version, gespielt auf der PS4 Pro.
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