Seit dem 20. Mai ruft Deep Silver die Spieler zum Widerstand auf in Homefront: The Revolution. Schon einst konnten wir euch mit der Beta auf der Xbox One einen kurzen Einblick nehmen, nun haben wir das fertige Spiel unter die Lupe genommen.
Homefront: The Revolution ist nun der zweite Teil des Ego-Shooters rund um die „Invasion“ der nordkoreanischen Volksarmee.
2011 erschien der Shooter zum ersten Mal auf der Playstation von THQ und war doch sehr an ein Spiel wie Call Of Duty angelehnt. Im Multiplayer gab es einige Neuerungen gegenüber bekannten Shooter-Spielen, konnte sich aber bei den Spielern nicht direkt durchsetzen. Später ging das Entwicklerstudio pleite und der 2. Teil war damit in weiter Ferne gerückt.
2014 kaufte das deutsche Unternehmen Koch Media die Marke „Homefront“ und gründete in Nottingham das Deep Silver Dambuster Studio. Nun haben wir das Ergebnis vorliegen. Man bleibt dabei der Story treu und setzt diese intensiver fort.
Das Spiel gibt es im Playstation Store, als Disc Version und in der Goliath Edition. Das Spiel nimmt mit dem 1.02 Patch 38,09 GB auf eurer Festplatte ein.
Ersteindruck/ Menü
Mit einer Vorstellung der Beteiligten und der Verwendung der CryEngine eröffnet sich das Spiel. …man landet danach in dem Menü mit einem dynamischen Hintergrund. Etwas eintönig dudelt dabei die Musik im Hintergrund.
Dieses Menü ist etwas schlicht gehalten, aber alle notwendigen Einstellungen lassen sich darin vornehmen. Die rote Markierung der gewählten Optionen kann dabei schnell zur Unübersichtlichkeit führen. Zwar kann man diverse Steuerung auswählen, aber eine Option für verschiedene Audioausgaben vermissen wir komplett.
… jetzt gehts los/ Gameplay
Treten Sie dem Widerstand bei und entfachen Sie die Revolution !
So beginnen wir das Spiel und werden anfänglich über die Story und dessen bisherigen Verlauf aufgeklärt. Nach etwas mehr als 40 Minuten erhalten wir dann auch endlich eine Waffe zum Schießen. Dabei merken wir, mit Homefront: The Revolution wird uns kein Ego-Shooter mit einer imposanten und geradlinigen Story geboten. Man geht Wege wie bei dem Spiel Fallout und es bewegt sich daher eher als Rollenspiel.
Die Steuerung geht gut von der Hand, weil man sich an dem Standard von Ego-Shootern orientiert hat. Leider schwankt diese für unseren Geschmack etwas zu sehr, uneindeutig oder ist ab und zu zu steif gehalten. Alles wird nach und nach erklärt in diesem von der KVA besetzten Amerika. Ein Endzeitszenario der besonderen Art eröffnet sich uns, mit Aktionen im Untergrund und dem Widerstand zur Freiheit Amerikas. Der Patriotismus wie im ersten Homefront-Teil geht leider etwas unter.
Leider machen sich auch die negativen Eindrücke in technischer Sicht gleich bemerkbar. Die hohen Ladezeiten, das Stocken bei Laden im Spiel, sowie kleine Bugs trüben das Erlebnis zu sehr. Man kann drüber wegsehen, aber das ist so häufig, das es schon störend wird. Dies macht sich sogar in den automatischen Abläufen bemerkbar wie den Rendersequenzen.
…so rennen wir halbherzig durch das Spiel, weil wir in der Dunkelheit der Strassen doch alleine gelassen werden.
Grafik
Grafisch setzt das Deep Silver Dambuster Studio auf die hochgelobte CryEngine, welche wohl zukunftsweisend ist im Bereich rund um Virtuell Reality ist.
Leider scheint man das Potenzial der Engine nicht richtig ausgenutzt zu haben. Es gibt zwar nette Lichteffekte aber das Gesamtbild erinnert uns eher ein wenig an ein Battlefield 4 auf der Playstation 3. Man ist dabei Meilen von dem Bild eines Uncharted 4 entfernt. Für die heute Zeit zwar okay, aber vom Hocker kann uns die Grafik nicht reißen. Das ist uns alles zu matschig, zu dunkel und vor allem zu schlicht gehalten. Lieblos in den Details, auch wenn diese dem Spiel einen Charakter verleiht.
Sound/ Klangkulisse
Im Audiobereich greift man auf die fmod Engine zurück. Durch den Mangel der Auswahl in den Optionen, hält sich der Sound mit der Nutzung verschiedenen Audioausgabe-Geräten in Grenzen. Wer mit einem Stereo-Kopfhörer spielt, wird sehr schnell von dem Sound überladen und kann sich nicht richtig orientieren, dabei gehen die Dialoge schnell unter. Aber auch beim Heimkino ist alles etwas zu flach und unräumlich gestaltet worden.
Die Dialoge kommen immer ohne direkten Centerkanal und Effekte im Hintergrund rumpsen auch mehr als einem lieb ist. Egal womit man es spielt, Kopfhörer in 2.0 oder 5.1, Anlage oder Fernseher… so richtiges Kinogefühl will nicht aufkommen. Dabei versucht man das ganze mit einem Soundtrack stimmungsvoll zu untermalen, aber hier scheinen wir wohl moralisch schon am Boden zu liegen.
Umfang/ Spielangebot/ Langzeitmotivation
Das Spiel bewegt sich mit einer Stundenanzahl um die 10 rum. Da man hier eher auf ein Rollenspiel setzt, statt wie vorher auf einen Ego-Shooter, kann man sich auch etwas austoben. Dabei bildet der Koop-Modus eine nette Alternative zum bekannten Spiel. Gemeinsam macht es natürlich mehr Spass.
Neben dem Erkunden der Stadtgebiete dürft ihr so viel Zeug einsammeln wie ihr es vermögt. Mit all den Bauteilen und Geld könnt ihr eure Ausrüstung und Equipment verbessern. Man sammelt viel von den Gegnern ein, weil man es muss. Munitionskisten oder Waffen liegen nicht so einfach rum und können genutzt werden. Rollenspielcharakter. Das kann zum Teil doch eher etwas mühselig sein oder gar als störend empfunden werden.
Deep Silver verspricht für das Spiel ein Jahr lang kostenlose Inhalte zu liefern, ein Season Pass ist daher nicht existent und daran sollten sich mal anderen Studios ein Beispiel nehmen. Was einem aber alles geliefert wird, bleibt fraglich.
Da die Story uns mit ihrer Atmosphäre nicht so richtig in ihren Bann ziehen will, haben wir den Widerstandsmodus (Online) doch eher als Herzstück gesehen. Hier darf man zu viert losziehen und der KVA das Leben schwer machen. Hier kommt dann doch etwas Spass auf, aber nur wenn man diesen mit Freunden spielt, Fremde können einen doch dann mal tot am Boden liegen lassen und man schaut bis zum Missionsende nur zu.
FAZIT
Die Ansätze, die Idee und auch das Setting werden gut rüber gebracht, leider wird durch zu viele technische Mängel alles schnell wieder kaputt gemacht. Der Mut auf ein Rollenspiel zu setzen ist gut, schließlich will man doch nicht nur eine geradlinige Story erleben. Technisch so am Boden wie die Lage der amerikanischen Nation im Spiel, man muss mit sich kämpfen um weiterzuspielen.
Ein Spiel was auf über ein Jahr Content erhalten wird, wird wohl schnell wieder in der Ecke liegen als man denkt. Dazu bietet das Spiel einfach zu wenig Atmosphäre, zu wenig Next-Gen und zu wenig um im Mainstream mit schwimmen zu können. Schade man hat viel Potenzial einfach nicht richtig genutzt. Battlefield Hardline kann ebenfalls ein Lied davon singen.
Da unserer Eindruck zwar redaktionell beschlossen wurde, muss dieser nicht immer die Meinung aller vertreten. daher dürft ihr eure Bewertung zum Spiel hier abgeben. Wieviel Sterne hat das Spiel für euch verdient ?
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