Tripwire Interactive veröffentlichen mit Killing Floor 2 einen blutigen Zombie-Shooter, der vor allem im Koop mit bis zu 6 Freunden jede Menge Spaß verspricht. Ob sich Killing Floor 2 als Topspiel im Zombie-Genre platzieren kann, oder ob ihm auf dem Weg dahin die Puste ausgeht, erfahrt ihr im Test
Ersteindruck
Wir starten Killing Floor 2, nachdem wir den aktuellen Patch installiert haben…und Softwarefehler. Das Spiel ist abgestürzt, noch bevor wir das Hauptmenü betreten haben. Kein Problem, wir versuchen es gleich noch einmal…und wieder Softwarefehler. Insgesamt sechs mal wiederholt sich dieses Szenario, bevor wir Killing Floor 2 endlich zum Laufen kriegen. Etwas verärgert und irritiert, nach so einem holprigen Start, beginnen wir das Tutorial, welches uns gemächlich und verständlich in die Grundmechaniken des Spiels einführt.
Gameplay
Killing Floor 2 ist ein Arena-Shooter, in dem ihr ganz nach Manier des Call of Duty Zombie-Mode auf zwölf unterschiedlichen Karten mehrere Wellen von Zombies mit Waffengewalt zurück ins Jenseits befördert. Eine Story-Kampange war laut Entwickler zwar ursprünglich geplant, wurde dann aber doch wieder verworfen. So müssen wir mit lediglich drei verschiedenen Modi vorlieb nehmen.
Da wäre der Solo-Modus, in dem wir uns komplett auf uns selbst gestellt sind, gegen Horden Untoter wehren müssen. Hier zeigt sich bereits die erste Gameplay-Schwäche von Killing Floor 2, denn wir bekommen keine Bots zur Seite gestellt und müssen völlig alleine gegen die aus allen Richtungen strömenden Gegner kämpfen. Das gestaltet sich selbst auf dem niedrigsten, der vier Schwierigkeitsgrade, als beinahe unschaffbar und regelrecht unfair. Im Solo-Modus kommt eher Frust als Spielfreude auf.
Der Multiplayer-Modus ist wohl das Herzstück von Killing Floor 2. Hier können wir mit bis zu fünf weiteren Freunden gemeinsam spielen. Die zwölf verschiedenen Charakter-Klassen, die jede für sich einige Spezialfähigkeiten mitbringen, sorgen für ein wenig Spieltiefe. Auch die Auswahl der Nah- und Schusswaffen ist erstaunlich umfangreich ausgefallen. Nützliche Tools wie Minen oder Fallen, mit denen wir die Gegnerhorden in Schach halten können, vermissen wir hingegen schmerzlich. Im Multiplayer wird dann geballert was das Zeug hält. Kopf aus, Spaß an – heißt das Motto. Schade nur, dass es sowohl den Zombies, als auch den Maps an Abwechslung mangelt. Bereits nach kürzester Zeit gewinnt man den Eindruck, das man schon alles gesehen und alles mögliche getan hat. Killing Floor 2 entpuppt sich als No-Brainer für Zwischendurch. Das Gameplay läuft viel zu sehr nach dem altbewährten Schema ab, als das man von einer Dauerspaß-Granate sprechen könnte.
Dann wäre da noch der Versus-Modus, in dem wir das Spielgeschehen auch in der Haut eines Zombies erleben können. Das mag zuerst einmal spannend klingen, stellt sich aber schnell als schlecht durchdachtes Spielkonzept heraus, während wir auf der Seite der Menschen zwischen unterschiedlichen Charakteren und Waffen wählen können, bekommen wir auf Seite der Zombies einfach eine Klasse nach Zufallsprinzip zugeteilt. Ein echter Faux Pass seitens der Entwickler. Aber spätestens, wenn man feststellt, dass man in der Haut eines Zombies schneller umgenietet wird, als einem lieb ist, während die menschlichen Kontrahenten haushoch überlegen scheinen, ist es auch im Versus-Modus mit dem Spielspaß vorbei.
Grafik / Sound
Killing Floor wird von der inzwischen veralteten Unreal Engine 3 angetrieben. Entsprechend nüchtern und unspektakulär wirken die Umgebungen und die Animationen der Figuren. Zugutehalten muss man dem Spiel aber, dass es jederzeit absolut flüssig läuft. Selbst wenn der Bildschirm voll von Gegnern und Effekten ist, konnten wir keinen Einbruch der Bildrate wahrnehmen.
Der Soundtrack ist von treibender metallhaltiger Musik geprägt, die das brutale Spielgeschehen gut untermalen und das Gameplay nach vorn treiben. Mit anderen Sounds, wie zum Beispiel den Schusseffekten der Waffen oder den Geräuschen der Zombies hat man sich weniger Mühe gegeben. Merklich kraftlos und unspektakulär werden diese Sounds dann wiedergegeben.
Umfang
Killing Floor 2 ist zum Preis von rund 40 Euro zu haben. Für ein Titel, aus dem die Kampagne wegrationalisiert wurde und der nur drei mickrige und uninspirierte Spielmodi bietet, ist das eindeutig zu viel.
Fazit
In den letzten Jahren gab es zahlreiche Titel, in denen man auf Zombie-Jagd gehen durfte. Killing Floor 2 schafft es nicht, sich unter den großen Vertretern dieses Genre einzureihen. Dafür ist das Gameplay zu einseitig und unausbalanciert und es ist auch in vergleichbaren Titeln wie Left 4 Dead oder dem Call of Duty Zombie-Mode deutlich durchdachter und spaßiger umgesetzt worden. Killing Floor schafft es nicht, frische Akzente zu setzen, sondern recycelt altbewährte Elemente, die anderswo auch deutlich besser umgesetzt wurden.