Schöne neue Welt. So der Titel der zweiten Episode von Life is Strange: Before the Storm, welches die Vorgeschichte zum 2015 erschienen Spiel von Dotnod Entertainment erzählt. Wir lassen „Schöne neue Welt in unserem Test Revue passieren.
zum TEST – Episode 1: „Erwachen“
Ersteindruck
Die erste Episode „Erwachen“ gab uns einen tiefen Einblick in die Gedankenwelt von Chloe Price, der rebellischen und stets unangepassten 16-Jährigen, die mit nahezu allen Autoritätspersonen auf Kriegsfuß steht. Sei es ihr verhasster Stiefvater, der sie mit militärischer Stränge drillen will. Ihre Mutter, die heillos mit der Erziehung ihrer pubertierenden Tochter überfordert zu sein scheint oder dem Direktor der Blackwell Highschool, der ein besonders kritisches Auge auf Chloe geworfen hat.
Chloe lebt in den Tag hinein und gibt ihr Geld für Gras und Alkohol aus und besucht gern Konzerte ihrer Lieblingsband. Eine Passion oder ein richtiges Lebensziel scheint sie nicht zu verfolgen. Seitdem ihr Vater vor wenigen Jahren bei einem Autounfall ums Leben kam, schottet sie sich immer stärker ab. Bis eines Tages Rachel Amber in ihr Leben tritt. Eine ungleiche Freundin denn Rachel kommt aus gutem Haus. Ihre Familie ist in Blackwell hoch angesehen und auf der Highschool gilt die angehende Theaterschauspielerin ohnehin als eines der begehrtesten Mädchen.
Gameplay
Nach der zweiten Episode „Schöne Neue Welt“ wird uns klar, dass man mit Before the Storm sehr leise Töne anschlägt und sich viel Zeit für die beiden Protagonistinnen nimmt: Chloe und Rachel.
Mit seiner entschleunigten Erzählweise hebt sich das Coming-of-Age-Drama auf angenehme Weise vom Rest der vorherrschenden Spielewelt ab. Auch die ebenfalls sehr Story-orientierten Telltale-Spiele wie The Walking Dead oder Batman sind da deutlich actionlastiger und rasanter gestrickt. Before The Store hat es nicht nötig, dramatische Szenen nur der Spannung wegen einzustreuen. Vielmehr ergibt sich der Spannungsbogen daraus, dass wir einen ehrlichen Einblick in die verletzliche und zugleich widersprüchliche Welt zweier Teenager bekommen und uns immer wieder dabei ertappen auf Überlappungen unserer eigenen Jugend zu stoßen.
Dennoch fällt „Schöne neue Welt“ nach der hervorragenden ersten Episode etwas ab. Die Geschichte fühlt sich insgesamt wie ein Lückenfüller an, der eher in die dritte und letzte Episode einleiten soll. Weitaus mutiger wäre es gewesen, die unausweichlichen Konsequenzen der Geschichte auch schon in dieser Episode anzuschneiden, als ihnen bis zur nächsten Episode auszuweichen. So wirkt es ein bisschen so, als existiere „Schöne neue Welt“ nur, um die dritte Episode mit einem großen Knall abschließen zu können.
Grafik / Sound
Mit dem Erscheinen der Episode „Schöne neue Welt“ unterstützt Life is Strange: Before the Storm nun auch die Vorzüge der PS4 Pro mit knackig-scharfer 4K-Grafik. Der sehr empfehlenswerte Soundtrack schlägt passend zur Story eher leise Töne an und wird zum Großteil von der britischen Band Daughter getragen.
Umfang
Die Spielzeit besitzt mit zweieinhalb Stunden ungefähr den gleichen Umfang wie die vorrangegangene Episode. Als kleine Nebenaufgabe dürfen wir geheime Graffitis finden und sprayen. Jedes der zehn Graffitis lässt uns zudem eine Trophäe freispielen. Fernab davon, birgt das Spiel allerdings keinen Wiederspielwert.
Fazit
„Schöne neue Welt“ spinnt den Faden um Chloe und Rachel weiter. Uns wird ein Coming-of-Age-Drama in einem sehr ruhigen Erzähltempo geboten. Life is Strange: Before the Storm ist ein Spiel, das man am besten alleine in ruhiger Umgebung erleben sollte. Alles andere wird der verletzlichen Atmosphäre nicht gerecht.
Da dies lediglich der Test zur zweiten Episode „schöne neue Welt“ ist, behalten wir uns einer Wertung bis zum Erscheinen des gesamten Spiels vor.
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