[ TEST ] PONPU – wahnwitziger 2D-Bombermann-Verschnitt

Zu Weihnachten gibt es klassischerweise entweder eine Weihnachtsgans oder eine Weihnachtsente. Das Entwicklerstudio Purple Tree Studio hat sich kurz vor dem Fest für letzteres entschieden und möchte uns Ihre Art von einem schmackhaften Erpel präsentieren. Dieser hört auf den Namen Ponpu und wird in Zusammenarbeit mit dem Publisher Zordix publiziert. Bei Ponpu handelt es sich um einen wahnwitzigen Koop-2D Bombermannverschnitt, und ob der Witz gut an die Ente gebracht wurde, erfahrt ihr bei uns.

Ersteindruck
Ente, Ente, Ente, Ente…

Um nicht auf den falschen Pfad zu bleiben, natürlich geht es bei Ponpu nicht um die Zubereitung einer Ente, sondern um den Sturz des allmächtigen Entengottes. Dieser hat die Aufgabe, alle zwei Milliarden Jahre die Welt zu zerstören, um Sie danach wieder neu aufzubauen. Wir schlüpfen in die Federn eines Ponpu – einer entenähnlicher Gestalt und treten dem allwissenden Enterich entgegen. Normalerweise würden wir ihn bei seinem selten auftretenden Hobby unterstützen, doch durch eine Bruchlandung haben wir unser Gedächtnis verloren und ziehen nun in den unausweichlichen Krieg.


Gameplay
Ente gut, alles gut

Uns erwartet eine relativ kurze Reise durch die Galaxis. Bestehend aus sechs Level, die jeweils vier einzelne Abschnitte in Präsentation treten.  Ein einfaches Ziel wartet also auf uns. Mit unseren aufmüpfigen Entenmann steuern wir durch die einzelnen Gebiete, um einen Schlüssel zu finden. Wurde dieser aus seinem Sockel entnommen, warte nur noch ein passendes Schloss auf uns. Die Areale bieten keine versteckten Geheimnisse, außer ein Update um von drei Herzpunkten auf vier zu erhöhen. Damit unser Aufstand gegen den Entengott nicht allzu einfach gelingt, gibt es unterschiedliche Hindernisse auf unsere Reise. Unter anderem eiserne Enten in Kombination mit Geschütztürmen oder aus dem Boden sprießende Stachel behindern unser Vorankommen. Nichts, was uns ins Stauen versetzten konnte.

Etwas Langeweile stieg in uns empor, als wir wieder im nächsten Level einen Schlüssel finden mussten und sich diese Abläufe in den anderen Leveln immer wiederholten. Hatten wir alle gesammelt und das letzte Level freigeschaltet, gab es nur noch einen der fünf Anhänger des Entengottes zu erledigen. Diese sind einfach gestaltet, können sich jedoch als äußerst Nervig erweisen. Einfach drauflos zu zocken, führt  zur schnellen Schlachtbank und stellten für uns die einzige Herausforderung in Ponpu da.

Zu Beginn gab es von unserem Ententrainer eine kurze Einweisung wie wir uns gegendiese behaupten können. In der Geschichte unseres Ponpu können wir uns aller Bombermanmanier nach mit drei verschieden Bomben zu Wehr setzten. Im Koop Modus gibt es eine höhere Auswahl. Unter den Eiern verstecken sich Frosteier oder solche mit einem Bohrkopf. Per Tastendruck landen die Bombeneier vor unseren Entenpaddeln und können dann in Kombination mit unserem Schutzschild in die gewünschte Richtung abgefeuert werden. Das Schutzschild ist eines der wichtigsten Fähigkeiten und muss fast in jedem Bosskampf zum Einsatz kommen. Mit dem hauseigenen Schild können wir auch im richtigen Zeitpunkt Angriffe parieren, beziehungsweise Umleiten. Nach den vier Richtungssteuerungen steht uns nur noch ein Dash zum Ausweichen zur Verfügung. Mehr Fähigkeiten gibt es für unsere Jagd durchs All jedoch nicht.


Multiplayer:
Die größte Stärke des Spiels

Ist der Menüpunkt der Story abgefrühstückt, warten noch drei Spielmodi in einem vierer Koop-Multiplayer darauf, dominiert zu werden. Hier finden sich die meisten Parallelen zum Klassiker-Bomberman wieder. Ein klassisches Deathmatch, wo jede Ente drei Leben besitzt und die letzte Überlebende gewinnt. Dann eine Münzenjagd wo der Sieger nach drei Minuten gekürt wird. Entscheidend dafür ist natürlich der gewonnene Kontostand. Der letzte Modus besteht darin, mit seinen Bombeneier den größten Teil der Karte für sich einzufärben. Gespielt werden können diese Modi entweder jeder gegen jeden oder in der Duo-Variante. Hier hatten wir den größten Genuss, denn jedes Match haben wir Haushoch gewonnen.


Grafik, Sound und Technik
Minimalistische Aufmachung

Ponpu greift auf einen sehr einfachen 2D Schwarz-Weiß Grafikstil zurück. Einzelne Farbevarianten sind jedoch untergemischt, um einige Akzente zu setzen. Es entsteht der Eindruck, dass die Grafik selbst per Hand auf den Bildschirm gezeichnet wird.

Die gesamte Soundkulisse ist eher unauffällig gestaltet und lässt bei uns keinen Ohrwurm zurück. Eher unbemerkt dümpelt die Hintergrundmusik vor sich hin und ist schnell vergessen. Eine Vertonung wird mit einer Fantasiesprach geboten und lässt in den wenigen Dialogen etwas Charme innewohnen.

In einem Bereich läuft es bei Ponpu noch nicht ganz so Rund, wie es sein sollte. Denn jedes Mal, als wir einen Gegenstand, der entweder aus einem zusätzlichen Herzen oder aus dem einzigen Sammelgegenstand der Regenbogen-Feder besteht, stockte das Spiel für einen kurzen Moment. Dies kam in jedem Level vor und lässt einen unfertigen Eindruck zurück.


Fazit
Bomberman-Klon lässt im Multiplayer viel Spaß aufkommen

Mit Ponpu wird uns eine etwas andere Art von dem spaßigen Bomberman-Gameplay geboten. Versucht wird mit einer kurzweiligen Kampagne eine lustige Geschichte einer rebellierenden Ente dazustellen. Der aufkommende Witz zündet bei uns leider zu keiner Zeit. Die Level und vor allem die Bosse sind zwar fordernd gestaltet, frustrieren jedoch schneller als Spielspaß aufkommen kann. Der einzige Hoffnungsschimmer stellt der Koop-Multiplayer dar. Allerdings war hier nach unserem Siegeszug auch schnell die Luft raus. Im gesamten Geschehen ist Ponpu gleichwohl keine Entengrütze, jedoch ist es  auch weit davon entfernt, als Geheimtipp zu gelten.

Unserer Ansicht nach, sollte für einen eventuellen Nachfolger die gesamte Energie in den Multiplayer gesteckt werden, der mit wesentlich mehr Abwechslung aufwarten kann. Für ungefähr 13,99 Euro könnte Ponpu euch vor dem Weihnachtsmahl erreichen. Gewiss gibt es dadurch keine Magenverstimmung.