[ TEST ] TRAIN SIM WOLRD – einfach mit der Bahn fahren

In diesem Monat brachte uns Dovetail Games den wohl ersten Zug-Simulator auf die PlayStation 4. In der Vergangenheit war sowas nur mit dem gleichnamigen Spielen oder dem Microsoft Train-Simulator auf dem PC möglich. Doch kann Train Sim World auch einen PlayStation 4 Gamer begeistern ? Wir haben es für euch getestet.

Aktuell nimmt Train Sim World mit dem Patch 1.01 nur 8,4 GB auf der Festplatte ein. Wir haben das Spiel auf der PlayStation 4 Pro mit einer verbauten SSD, an einem Samsung 4K/ HDR Fernseher und dem beyerdynamic MMX 300 Headset samt Soundblaster G5 getestet.


Ersteindruck

…wie ein Kindheitstraum wahr werden kann

Lokführer gehört sicherlich mit zu den Traumberufen eines Kindes neben Feuerwehrmann und Astronaut. Dies zeigen viele noch in der Ausübung ihrer Leidenschaft für den Modellbahnbau oder der Fotografie. Mit Train Sim World erhalten wir nun endlich die Möglich selber einen Zug steuern zu können, von Bahnhof zu Bahnhof, rangieren und mit Höchstgeschwindigkeit durch die Landschaft sausen.

So ist das Spiel auch schnell installiert und die Einführung sowie der Start relativ belanglos. So können wir zum Start des Spiels uns ein Profil erstellen und haben dabei eine kleine Auswahl an Charakteren. Dann sollte es eigentlich schon losgehen. Unser Profil bietet uns dabei ein kleines Levelsystem. Mit jedem Kilometer den wir gefahren sind, mit jeder Herausforderung und Abschluss eines Tutorials erhalten wir Punkte. Wofür diese gut sind, ist uns leider nicht bewusst geworden. Insgesamt bietet uns Train Sim World drei Regionen. Vom New Yorker Umland über den Great Western Express bis hin zur deutschen S-Bahn oder auch als Regionalzug bekannt, rund um die sächsische Großstadtmetropole Leipzig. Letztes dürfte sicherlich die deutschen Gamer freuen, aber eine Fahrt im ICE wäre uns lieber gewesen. von Hamburg nach Köln oder Berlin…

Die Menüführung und dessen Aufbau ist hier sehr einfach gestaltet worden und damit die Bedienung auch sehr übersichtlich. Dabei wirkt der Aufbau eher etwas simpel und lieblos und die Musik versucht uns in ihren Bann zu ziehen. Positiv hierbei ist aber anzumerken, alles wurde komplett in deutscher Sprache ausgeführt und selbst die Sprachausgabe wird uns in der Muttersprache präsentiert. Wer mag, kann zudem noch deutsche Untertitel sich anzeigen lassen. Dies ist von großer Bedeutung, denn ein Zug bedienen zu können ohne verständliche Aussagen, würde einen Gamer mit null Ahnung in diesem Genre schnell mit viel Frust deprimieren.


Gameplay
ein Lehrgang in die Welt der Bahn

So wollen wir zu gleich auch euphorisch loslegen und wählen die erste Herausforderung aus. Wir entschieden uns dabei für das deutsche Streckennetz von Dessau über Bitterfeld nach Leipzig. Mit dem Rapid Transit wollen wir zur Dreamhack nach Leipzig fahren und steigen sofort in den Führerstand. Hier werden wir vorab in ein Tutorial geworfen um uns die Bedienung der Bahn erklären zu lassen. Alles geschieht verständlich, ist uns aber viel zu kompliziert. Ein Zug ist halt kein Auto wo wir den Schlüssel rumdrehen, die Handbremse lösen und Gas geben können. Hier wird deutlich, Dovetail Games war sehr bemüht alles sehr authentisch umzusetzen. Die Cockpits sind sehr glaubwürdig umgesetzt worden und das sagen wir mal so frei raus, da wir normal nur hin und wieder als Fahrgast in der S-Bahn Platz nehmen konnten und den Zugführer sein Ding machen ließen. In diesen Führerständen fühlen wir uns aber sehr überfordert, das Gameplay und die Handhabung mit dem Controller wurde aber sehr gut umgesetzt. Der Cursor lässt sich gut bewegen und viele Funktionen wurden auf die Tasten des Dualshock-Controllers sehr praktisch gelegt.

Train Sim World ist kein Rennspiel und die Umsetzung zur Simulation sehr gelungen, wir müssen aber betonen, das Spiel braucht Geduld und Ruhe in den Finger. So klappt am Anfang noch nicht alles. Selbst das rechtzeitige Bremsen und Halten am Bahnhof, okay die Fahrgäste sind hier sehr geduldig auch wenn wir gleich mal 10 Minuten zu spät ankamen oder über den Bahnhof hinausgeschossen sind. Es dauert schon seine Zeit sich mit der ganzen Materie vertraut zu machen und die weiteren Herausforderungen kratzen nochmals an unserem Nervenkostüm, da sich jeder Zug und jede Lok einfach anders steuert und bedienen lassen muss.

Mit der Zeit werden wir aber besser und der Weg vom Quereinsteiger in der Umschulung macht aus uns einen arbeitenden Zugführer auch wenn nicht immer alles nach unseren Vorstellungen verläuft.


Grafik & Sound

Potenzial verschenkt

Die ersten Trailer sahen sehr vielversprechend aus. In den Sonnenuntergang fahren, der Regen der sich bei hohen Geschwindigkeiten an den Wagons entlang bewegt, die wunderbare Landschaft, das Gefühl der Freiheit beim Reisen. Leider kommt auf unsere PlayStation 4 Pro samt 4K/ HDR Fernseher dieses atemberaubende Gefühl nicht auf. Die Grafik wird unfertig und ist von schwachen Kontrast sowie erkennbaren Pixeln geprägt.

Während der Fahrt bauen sich die Gleisebette 30 Meter vor uns auf und ein Blick in die Ferne wird von Leere geprägt. Damit sind die Fahrten über die Gleisbette mit vielen Weichen eher ein Mischmasch aus Farben und Pixeln und können gerne als Andeutungen bezeichnet werden. Hier hat Dovetail Games leider nicht das volle Potenzial der PlayStation 4 (Pro) ausgeschöpft und ging wohl eher einen vorsichtigen Weg, damit das Spiel überhaupt auf der Playstation 4 läuft. Dieses grafische Bild trübt leider die gesamte Stimmung und der eigentliche Anreiz geht hier schnell verloren. Auch eine Einfahrt in einen Bahnhof wirkt aufbauen in der Grafik und damit muss der Entwickler dringend noch ein Update nachschieben. Zeitgemäß ist das hier nämlich nicht mehr und somit verlieren wir allmählich die Lust am Spiel, denn selbst der Streckenrand ist uns zu unscharf. Im Stand sieht hingegen alles sehr vielversprechend aus.

Vom Sound her passt aber alles soweit, Signalhorn und jede Menge andere Sounds runden unsere Fahrt über die Schienen ab und selbst das Gepolter über die Weichen kommt sehr gut rüber. Selbst die Bahnhofsdurchsagen lassen uns tiefer eintauchen.


Umfang

für das erste Mal sehr gut, nur später muss mehr kommen

Mit Train Sim World werden uns drei Regionen zum Bahnfahren geboten, welche alle weitere Tutorien, Szenarien und  Fahrplanfahrten bieten und ihr mit unterschiedlichen Triebwagen und Lokomotiven absolvieren könnt. Dabei kann schnell eine Fahrt bis zu 60 Minuten in Anspruch nehmen. Aber nicht nur das Bedienen steht zur Auswahl, wer mag kann auch mit den unterschiedlichen Kameraperspektiven Filme drehen oder einfache Fotos machen. Wer zudem eher sich nicht zum Lokführer berufen fühlt, fährt einfach als Fahrgast mit. Eine schöne Möglichkeit für alle die einfach nur mal entspannt mitreisen wollen.

Das Streckennetz darf gerne als ausreichend und Zeit füllend bezeichnet werden. So kommen alleine mit all den Szenarien und Fahrplanfahrten schnell und locker 30 Stunden zusammen. Nebenbei erhaltet ihr immer nette Informationen zu den Baureihen und Typen der einzelnen Züge. Für den Anfang ist damit das Angebot gar nicht mal schlecht, dürfte aber auf Dauer sehr eintönig werden, wenn hier nicht entsprechender Content nachgelegt wird.


Fazit
interessantes Spiel, aber fades Gameplay

Mit Train Sim World bringt uns Dovetail Games die erste wahre und authentische Simulation auf die Playstation um unser Herz als Lokführer füllen zu können. Das Spiel wird seine Fans finden, auch wenn die Community sehr klein ausfallen wird, da es ein reiner Singleplayer ist und ein „Beifahrer“ hier doch manchmal sehr nett und hilfreich gewesen wäre. Leider wurde Train Sim World auf der PlayStation 4 technisch nicht zufriedenstellend umgesetzt und kann nicht mit grafischen Leckerbissen aufwarten. Auch scheint es vereinzelt noch mit Bugs kämpfen zu müssen, manchmal passiert halt einfach nichts, trotz richtiger Bedienung. Im Gesamten wirkt Train Sim World interessant und auch ansprechend, aber so ein richtiges Experience will nicht aufkommen. Wir möchten aber gerne am Spiel bleiben und schauen wie es sich in Zukunft entwickelt, vielleicht wird es ja doch noch interessanter. 

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