Bild: Navee & PE

E-Scooter haben sich in den letzten Jahren immer mehr zu einer smarten und umweltfreundlichen Lösung etabliert. Diesmal widmen wir uns dem V50i Pro aus dem Hause Navee, einer innovativen Marke, die 2020 gegründet wurde und sich auf Forschung und Entwicklung, Produktion und Vertrieb von E-Scootern und E-Bikes konzentriert. Im August 2021 wurde erfolgreich der erste Navee N65 Elektroroller auf den Markt gebracht und es wurden mehr als 50.000 Einheiten in über 30 Länder und Regionen auf der ganzen Welt verkauft. Aktuell bietet Navee sechs Modellvarianten an, wobei wir uns für den V50i Pro entschieden haben.

Auch wenn der E-Scooter-Hersteller Navee wie das humanoide Volk Na’vi des Mondes Pandora ausgesprochen wird, so hat man nicht viel gemeinsam mit ihnen. Oder doch? Vielleicht kommen Kraft, Größe, Stärke und Robustheit dem E-Scooter dem der Na´vi gleich? Das wollten wir wissen und haben den V50i Pro E-Scooter nicht nur auf Akku und Leistung getestet, sondern sprichwörtlich wie ein Pferd über Stock und Stein geritten. Der Navee V50i Pro ist aktuell zu einem Preis von knapp 550 Euro bei amazon.de erhältlich.

Ersteindruck & Auslieferung

Navee liefert den V50i Pro E-Scooter zusammengeklappt in einem riesigen Karton aus. Der äußere Auftritt vermittelt nur wenig über dessen Inhalt und daher fühlt sich das Auspacken ein wenig wie Weihnachten an. Im Inneren finden wir den eigentlichen E-Scooter vor, der gut gepolstert transportsicher verpackt wurde. Hier kann gerne die Verwendung des Verpackungsmaterials Styropor angesprochen werden, was aber für einen Überseetransport unabdingbar ist. Letztendlich wollen wir das Produkt auch in einem Stück erhalten. Neben dem Roller finden wir noch eine kurze Bedienungsanleitung vor, die uns auch ein wenig als Fahrhilfe nützliche Tipps für Einsteiger mit auf den Weg gibt. Neben dem Ladegerät finden wir noch ein ABE, allgemeine Betriebserlaubnis für Deutschland, sowie die EU-Konformitätserklärung vor. Beide Papiere sind notwendig, um den E-Scooter auch versichern zu können.

Wichtiger Hinweis:

Das Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur hat in Zusammenarbeit mit weiteren Ministerien die Verordnung über die Teilnahme von Elektrokleinstfahrzeugen am Straßenverkehr (kurz eKFV) erlassen. Wir piken einmal die wichtigsten Punkte raus:

  • Allgemeine Betriebserlaubnis nach den Anforderungen des § 20 der Straßenverkehrs-Zulassungs-Ordnung
  • berechtigt, die das 14. Lebensjahr vollendet haben
  • muss mit lichttechnischen Einrichtungen ausgerüstet sein
  • Höchstgeschwindigkeit von nicht weniger als 6 km/h und nicht mehr als 20 km/h
  • gültige Versicherungsplakette für Elektrokleinstfahrzeuge nach § 29a der Fahrzeug-Zulassungsverordnung

Letztendlich umschreibt die eKFV die Punkte, damit ein E-Scooter mit einer allgemeinen Betriebserlaubnis verkauft werden kann. E-Scooter ohne dieses ABE sind in Deutschland nicht zugelassen. Es wird zwingend ein Versicherungsschutz für den Betrieb auf Deutschlands Straßen vorgeschrieben. Die Kosten für eine Versicherung belaufen sich auf etwa 25 Euro im Jahr. Hier lohnt sich ein Vergleich, da einige Versicherungen einen Aufschlag für Personen unter 18 Jahren verlangen.

Weiter im Text: Zusammengeklappt schafft der V50i Pro eine Platzersparnis von 66 Prozent, wobei wir das Volumen im Vergleich zu seinem ungefalteten Zustand um 85 Prozent verringern. Einmal ausgepackt, lässt sich der E-Scooter mit nur wenigen Handgriffen startklar machen. Dazu müssen wir nur die Lenkstange aufrichten und den Lenker mittels einer Arretierung quer stellen.

Startklar mit nurt wenigen Handgriffen.

Im zusammengeklappten Zustand lässt sich der V50i Pro E-Scooter locker im Kofferraum eines Fahrzeugs unterbringen oder kann einfach als Handgepäck in öffentlichen Verkehrsmitteln mitgeführt werden. Bahnreisende müssen kein extra Ticket lösen, wie es bei Fahrrädern der Fall ist. Man sollte aber bedenken, dass der E-Scooter mit 18, 5 Kilogramm kein Leichtgewicht ist und als Handgepäck dem eines Reisekoffers für den Urlaub entspricht.

Der V50i Pro ist optisch sehr groß gestaltet worden, was die Ergonomie beim Fahren verbessert. Die Masse betragen 115 cm in der Gesamtlänge und 116 cm in der Gesamthöhe. Die Höhe vom 16,3 cm breiten Trittbrett zum 57 cm breiten Lenker beträgt 94,5 cm, was bei einem 1,80 Meter großen Menschen ungefähr der Hüfthöhe entspricht. Wie bei vielen E-Scooter-Modellen lässt sich die Lenkerhöhe nicht verstellen. Im Grunde richtet sich Navee hier auch an den allgemeinen Durchschnitt, damit einfach jeder damit fahren kann. Für uns passt die Höhe und macht die Handhabung damit leichter, da wir sehr aufrecht auf dem Trittbrett stehen können.

Ausstattung & Verarbeitung

Das Grundgerüst und damit der Rahmen besteht aus robusten Stahl, der der Automobilqualität entspricht. Geprägt wird das Gerüst von einem Doppelrohrrahmen unterhalb des Trittbretts, welches sich zu einer Einheit der Lenkstange zusammenfügt. Das Trittbrett ist mit 16,3 cm sehr breit dimensioniert worden, was genügend Raum für den darunterliegenden Akku bietet. Damit ein fester Stand auch bei Regen ermöglicht wird, spendierte Navee dem Scooter eine rutschhemmende Auflage aus einer gummierten Oberfläche. Der Lenker mit einer Breite von rund 57 cm entspricht der Schulterbreite eines Erwachsenen, was eine ergonomische Handhabung ermöglicht. An den Lenkerenden wurden Blinker eingebracht, um beim Abbiegen nicht einhändig fahren zu müssen. Jene sind geschützt eingebettet worden, sodass wir auch mal locken den Scooter an die Wand lehnen können.

Eine Federung, wie wir sie im Sinne von Mofas oder gar modernen Mountainbikes kennen, ist leider nicht vorhanden. Dennoch bieten die 10 Zoll (ca. 25 cm) großen Luftreifen genügend Komfort, um auch auf Pflastersteinen fahren zu können oder auch bei flachen Bordsteine unsere Fahrt nicht unterbrechen müssen.

rutschhemmendes Trittbrett mit freizugänlicher Ladebuchse.

Am Lenkrad, genau mittig positioniert, befindet sich ein 4 Zoll (ca. 10 cm) großes Display – leicht geneigt – um uns nicht nur über die gefahrene Geschwindigkeit zu informieren. So erhalten wir nützlich Informationen über den Akkustand, die Fahrtrichtungsanzeigen, ob wir mit Licht fahren, die bestehende Bluetoothverbindung oder gar, was uns das Reifendruckkontrollsystem verrät. Eine Anzeige der gewählten Geschwindigkeitsstufen von Schritt, D und Sport sehen wir hier als selbstverständlich an. Dennoch kommen wir um die App von Navee nicht herum, die weitere Informationen bereithält. Bei einem so schönen Display fehlt eigentlich nur noch die Kilometeranzeige, ob nun Tageskilometer oder Gesamtkilometer, wie wir es vom Auto gewohnt sind. Letztendlich interessiert uns schon, wie viel Kilometer wir so im Jahr damit abspulen. In der App gibt es leider auch keinen Zähler, nur die maximale Reichweite mit dem Akku. Hier könnte Navvee die Option noch nachreichen.

Ausgestattet wurde der V50i Pro mit einem 36V 10.2Ah Akku, der uns eine Reichweite von bis zu 50 Kilometern ermöglicht. Wie immer sind das theoretische Werte, da hier die gewählte Geschwindigkeit, der Untergrund, die Außentemperatur und natürlich das Gewicht des Fahrers eine Rolle spielen. In unserem Fall, mit 100 Kilogramm Gewicht, anhaltenden leichten Steigungen um die 3 Prozent und Temperaturen unterhalb von 15 Grad sowie die Dauerwahl des Sportgangs, kamen wir immer noch auf locker 25 bis 27 Kilometer. Hier darf aber lobend erwähnt werden, dass bis zum Ende, Anzeige des roten Balkens in der Akkustandanzeige, wir auf keinerlei Leistung verzichten müssen. Er düst bis sprichwörtlich der Tank leer ist. Ein kompletter Ladevorgang dauert 8 Stunden und erfolgt mit dem beigelegten Ladeteil, welches denen eines Laptop gleichkommt. Der Zugang ist bequem am vordernen Trittbrett zu erreichen und gleichzeitig Wasserdicht.

Leistung & Fahrbetrieb

Ausgestattet wurde der Navee V50i Pro mit einem 350 Watt Motor, der den Vorschriften der eKFV entspricht. Jene gibt eine Nennleistung von maximal 500 Watt vor. Das verhält sich ähnlich wie bei Musiklautsprechern, wo auch die Nennleistung ausschlaggebend ist, auch wenn Navee hier Angaben von einer maximalen Leistung von 700 Watt angibt. Diese 350 Watt Motorleistung können gerade bei Steigungen eine Leistung von 700 Watt hervorrufen, um auch mit der maximalen Geschwindigkeit von 20 km/ h diese zu meistern. Die Angabe von 700 Watt steht im Zusammenhang mit der Leistung zur Selbstbalancierung, wenn mindestens 60 Prozent dazu verwendet werden. So ermöglicht uns der V50i Pro auch Steigungen von 18 Prozent zu bewältigen. Gerade im Sportgang können wir leichte Steigungen immer noch mit der maximalen Geschwindigkeit hochfahren, während beim Hinabfahren das E-ABS und mittels des Energierückgewinnungssystems die Geschwindigkeit nicht überschreiten lässt und den Akku mit Strom versorgt. Das bremst zum einen und erhöht zugleich die Reichweite.

Viele Städte und Gemeinden scheinen das Schild noch gar nicht zu kennen.

Bevor man aber nun einfach so losfährt, gibt es einige Dinge zu beachten: Dazu gehört in erster Instanz die Straßenverkehrsordnung. E-Scooter werden im Grunde wie Radfahrer gehandhabt. Wir dürfen damit nicht auf Fußwegen fahren und haben uns an die Verkehrsregeln zu halten. Das hier ist ein E-Scooter und kein Roller aus unserer Kindheit. Auf der Straße dürfen wir auch nur dann fahren, wenn kein Radweg vorhanden ist. Das Befahren von Fußgängerzonen ist nur dann erlaubt, wenn ein Zusatzschild „Freigabe für Elektrokleinfahrzeuge“ dies erlaubt. Das Schild „Radfahrer frei“ gilt hier nicht. Eine Umschreibung der zulässigen Verkehrsflächen kann ebenfalls in der Verordnung über die Teilnahme von Elektrokleinstfahrzeugen am Straßenverkehr nachgelesen werden.

Bevor wir aber nun endlich losstarten können, müssen wir uns die Navee-App herunterladen, um den E-Scooter freischalten zu können. Leider lässt sich das nicht umgehen, da wir uns ansonsten nur mit maximal 10 Km/ h fortbewegen können. Über den Sinn dahinter darf gerne bestreitet werden, da wir einmal mehr uns mit einer E-Mail-Adresse samt Passwort anmelden müssen. Dieser Vorgang lässt sich bestimmt auch anders lösen! So handhaben es aber viele E-Scooter-Hersteller. Daher empfehlen wir, sich eine neue Mail-Adresse anzulegen, die wir nach erfolgreicher Abmeldung einfach wieder löschen können. So unterbinden wir, dass mögliche Daten durch die Welt wandern und wir eines Tages mit Spams zugemüllt werden.

Leistungsstarkes Bremssystem

Die Fahreigenschaften bewerten wir als überzeugend. Der V50i Pro rollt ruhig, mit sportlichen Ambitionen über die Straße und meistert dabei ohne Leistungsverlust selbst kleinste Steigungen. Mit seinem großen Luftreifen holpern wir auch nicht über Pflastersteine und ermöglichen selbst auf unwegsamen Gelände ein gutes Fortkommen. Mit seinem breiten Lenker und der angenehmen Höhe haben wir den Navee V50i Pro auch jederzeit im Griff und dank den vorhanden Blinkern brauchen wir auch nicht freihändig abbiegen, um unsere Fahrtrichtungsänderung wie ein Radfahrer demonstrativ hervorzuheben. Gerade im Dunkeln spiegelt sich der Sicherheitsaspekt wider, da man weniger übersehen wird. Hier kommt uns zudem der Dämmerungssensor entgegen, der uns, einmal eingestellt in der App, ein automatisches Licht bietet, während der V50i Pro sogar über ein Bremslicht verfügt.

Damit uns Wind und Wetter nichts anhaben kann, ist der Navee V50i Pro IPX5 Wasserbeständig und ermöglicht so auch ein Fahren bei Regen. Da macht zwar so wenig Spaß wie beim Radfahren im Regen, schütz aber das Batterie-Managementsystem samt Akku, welches zugleich einen umfassenden 6-Schutzmechanismus bietet und unseren Roller potenziellen Risiken schützt.

Fazit

Mit dem V50i Pro bietet uns Navee einen Preis-freundlichen E-Scooter an, der gerade in der Stadt uns schnell von A nach B bewegen lässt. Seine Motorleistung weiß zu überzeugen und lässt uns selbst im Sport-Modus an die 27 Kilometer zurücklegen. Ideal um zur Schule, Uni oder zur Arbeit zu fahren, ohne schwierige Parkplatzsuche, da wir ihn zudem einfach wie einen Reisekoffer in den öffentlichen Verkehrsmitteln mitführen können. Dank seines elektronischen Schlosses in der App, können wir ihn auch mal unbehelligt im Hausflur oder Tiefgarage abstellen. Eine ideale Alternative zum Auto, selbst dann, wenn wir nur mal schnell zum Brötchenholen fahren wollen oder in den Media Markt, um das neuste Game zu besorgen. Mit seiner Zuladung von 120 Kilogramm können wir sogar unsere PlayStation im Rucksack verstauen und ganz ohne Auto die nächste Zockernacht bei einem Freund starten.

Der Navee V50i Pro hat uns überzeugt, da wir hier viel Leistung und Qualität zu einem günstigen Preis bekommen und letztendlich noch schnell und umweltfreundlich uns durch die Stadt bewegen. Da schauen selbst Radfahrer neidisch, schwitzend hinterher. Wir könenn den Navee V50i Pro jedem wärmstens an Herz legen, der sich schon immer einen E-Scooter anschaffen wollte. Der Navee V50i Pro ist ein absoluter Preistipp unter den E-Scootern.

Seit Anbeginn der Datasette von Computergames begeistert. Spielt alles was sich bewegt und für Atmosphäre sorgt. Nimmt gerne Peripherie unter die Lupe und auch auseinander, es bleiben immer Schrauben übrig. Germany 48.406558, 9.791973

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