Musik ist ein allgegenwärtiger Begleiter in unserem Leben, die gerade mit den zahlreichen Streaming-Angeboten jederzeit genutzt werden kann. Die Zeiten von monströsen Ghettoblaster sind längst vergessen und moderne Bluetooth-Kopfhörer bestimmen die Szene. Damit wir die Musik auch ungestört genießen können, haben wir uns den ersten Wireless ANC Kopfhörer von Ultrasone auf die Ohren gesetzt – Ultrasone ISAR.
Die Marke Ultrasone ist für uns sicherlich nicht unbekannt, denn schon in der Vergangenheit konnten wir einige Kopfhörer ausprobieren. Die Gründung von Ultrasone entstand 1985 durch einen Vergleichstest der besten Kopfhörer der Welt. Von Anfang an hat Ultrasone Produkte mit der klaren Vision entwickelt, ein überragendes räumliches Hörerlebnis zu schaffen. Ein natürlicher Raumklang. Nach vier Jahren intensiver Forschung reichte das bayrische Unternehmen aus Wielenbach, zwischen Ammersee und Starnberger See, das erste Patent ein, das ein Jahr später zur Gründung von Ultrasone führte. Der weltweit erste Kopfhörer mit der einzigartigen S-Logic-Technologie wurde 1991 erfolgreich auf dem internationalen Markt eingeführt. Hier und heute präsentiert Ultrasone ihren ersten Wireless ANC Kopfhörer, der mit fortschrittlichem Hybrid ANC geliefert wird, der einen packenden Sound in jeder Situation liefert. Damit will Ultrasone ihren eigenen Ansprüchen gerecht werden. Ob Ultrasone uns mit dem ISAR ebenfalls überzeugen kann, könnt ihr den weiteren Zeilen entnehmen.
Ersteindruck & Lieferumfang
Gewinnt schnell unsere Aufmerksamkeit
Ultrasone liefert den ISAR-Kopfhörer in einer sehr ansprechenden Verpackung aus, die sich ganz und gar dem Wirken von Ultrasone offenbart. Das bekannte Firmenlogo und dessen Produktbezeichnung spiegeln sich im Hochglanz des Lichtes wider, während ein roter Akzent für mehr Erhabenheit sorgt. Auf der Rückseite gibt es ebenfalls wenig zu sehen, denn hier schlummert nur die Anschrift, die Webadresse und ein QR-Code für mehr Produktinformationen. Wer mehr Informationen wünscht, muss also den QR-Code nutzen und die zugehörige Webseite besuchen.
Der Ultrasone ANC-Kopfhörer ist seit Ende Februar für eine UVP von 229,- Euro erhältlich, kann aber schon für etwas weniger bei amazon.de erstanden werden.
Öffnen wir nun die Verpackung, die hier komplett im nachhaltigen Karton gehalten wurde, zeigt sich das Hartschalen-Case, welches im inneren den ISAR-Kopfhörer beherbergt. Neben dem eigentlichen ANC-Kopfhörer finden wir noch eine Bedienungsanleitung, ein Dankeschön mit 10 Prozent Rabatt auf den nächsten Kauf, ein 3,5 mm TRS-AUX Audiokabel sowie ein USB-A auf USB-C-Ladekabel vor. Während das Klinkekabel mit einer Länge von 100 cm noch als angenehm ausreichend bezeichnet werden kann, ist uns das USB-Ladekabel mit nur 20 dann doch deutlich zur kurz geraten. Ein Ladevorgang an eines der verwendbaren Netzteile gestaltet sich nicht nur etwas problematisch, sondern sieht auch in vielen Fällen sehr unbrauchbar aus. Hier hätte Ultrasone doch etwas mehr Länge spendieren können. Da es sich aber um ein handelsübliches Kabel handelt, greifen wir dann lieber in die eigene Schublade.
Halten wir den Ultrasone ISAR erstmalig in der Hand, macht sich dessen Leichtigkeit von nur 246 Gramm deutlich bemerkbar. Das Design ist sehr einfach aber modern gestaltet worden, auch wenn zugleich uns Ähnlichkeiten zu einem bekannten Kopfhörer aus japanischen Haus sich nicht verstecken lassen. Mit einem leichten roten Akzent samt S-Logic-Logo hebt sich der ISAR in seinem anthrazit-farbigen Kleid dann doch etwas von der breiten Masse ab. Da gehören das Ultrasone-Logo genauso zu den Design-Elementen wie ein ISAR-Schrifzug auf den Seiten der Ohrmuscheln, die zusätzlich mit einem farblich-passenden Leder überzogen wurden. Hier findet „Touch-Control“ am rechten Hörer seinen Platz, um die komplette Steuerung von Musik, Lautstärke oder Anrufe jederzeit griffbereit zu haben. Wie es sich für einen ANC-Kopfhörer gehört, gibt es natürlich eine USB-Ladebuchse, ein Powerknopf, den Bluetooth-Pairing-Knopf und damit alles auch läuft, den Powerknopf.
Komfort & Technik
Bequem, leicht & gute Abschirmung
Setzen wir uns den Ultrasone ISAR erstmalig auf, verspüren viel Bequemlichkeit, denn unsere Ohren werden von den weichen in Leder gehüllten Ohrpolster komplett umschlossen. Eine gewisse passive Abschirmung macht sich bemerkbar, die wesentlich besser sich in Szene setzt als so mancher Kappselgehörschutz. Ob schon hier der industrielle Standard erreicht wird, ist wohl weniger die Intention des Kopfhörers, denn letztendlich können wir noch die aktive Geräuschunterdrückung (ANC) hinzuschalten. Ultrasone spricht in diesem Bezug von einem Hybrid-ANC, also passive und aktive Geräuschunterdrücken, die einen Pegel von bis zu – 40 dB erreicht. Zudem kann das ANC mittels des Schalters am rechten Ohr in drei Stufen geschaltet werden – Normal, Ambient-Sound und ANC-Modus, dessen Wahl zudem akustisch angesagt wird.
Der verbaute 900 mAh Akku liefert eine Laufleistung von bis zu 32 Stunden, welche sich mit der Nutzung der gewählten Lautstärke und ANC verringern aber auch erhöhen lässt. Die angebende Laufzeit entspricht einer Lautstärke von 50 Prozent und kann daher als sehr ordentlich bezeichnet werden. Die Standby-Zeit beträgt an die 280 Stunden, wobei hier eine automatische Abschaltung erfolgt, sobald keine Bluetooth-Verbindung mehr vorhanden ist oder über Bluetooth kein Signal ausgegeben wird. Diese Funktion erweist sich als sehr nützlich und bequem, da wir den Kopfhörer im Grunde nicht mehr ausschalten müssen. Eine automatische Musikunterbrechung beim Absetzen des Kopfhörers wurde nicht integriert, was in dieser Preisklasse aber auch nicht als relevant gesehen werden kann. Der Ultrasone ISAR verfügt über eine Schnellladefunktion, kann aber mit jedem herkömmlichen 5V-Netzteil binnen 3 Stunden komplett aufgeladen werden. Für den Überblick des Akkuzustandes bietet der Kopfhörer LEDs, die sich farblich unterschiedlich zeigen.
Für eine komfortable Bedienung verfügt der ISAR-Kopfhörer an der rechten Ohrmuschel über Touch-Control, welches uns es ermöglicht Titel zu skippen, die Lautstärke mit einem „Wisch“ zu erhöhen oder zu verringern, Musik zu pausieren, Anrufe anzunehmen und wieder auflegen zu können. Für eine Bedienung sollte aber ein Blick in die Bedienungsanleitung geworfen werden, um dessen vielseitige Funktionen verinnerlichen zu können.
Klang & Soundbild
Ohne App & basslastig
Der Ultrasone ISAR verfügt über die im eigenen Haus entwickelte und patentierte S-Logic-Technologie. Damit dieses Wirken im Klang auch entsprechend angenommen wird, sollte man verstehen, wie diese Technologie sich auf den Klang auswirkt.
Die S-Logic Technologie ist die Art und Weise, wie ULTRASONE den Schall in das Gehör der Nutzer bringt. Das menschliche Ohr ist ein komplexes Wunder der Natur. Am Hörerlebnis ist das gesamte Ohr beteiligt – inklusive der Ohrmuschel. Sie ist dafür verantwortlich, dass wir Distanzen und Richtungen wahrnehmen können. Das ist beim Hören über Kopfhörer eine besondere Herausforderung, da der Klang häufig direkt ins Ohr abgegeben wird. Genau aus diesem Grund hat Ultrasone die patentierte S-Logic Technologie entwickelt, die das gesamte Ohr inklusive Ohrmuschel miteinbezieht. Hierbei sind die Schallwandler nicht mittig in der Kopfhörermuschel platziert, sondern nach vorne und unten versetzt. Dadurch trifft der Schall zunächst auf das Außenohr – so entsteht durch den Einbezug der Ohrmuschelanatomie in den Hörvorgang eine räumliche Wahrnehmung für alle gängigen Stereoquellen, ganz ohne zusätzliche Elektronik. Das Ergebnis ist ein beeindruckend natürlicher Klang, Richtungen und Entfernungen werden unverzerrt und authentisch wiedergegeben. Mit S-Logic hörst Du Musik nicht in Deinem Kopf, sondern auf einer weiten Stereobühne vor Dir.
Beim ANC-Kopfhörer von Ultrasone wurden dynamische 40 mm Neodymium-Treiber verbaut, die uns einen angegebenen Frequenzbereich von 20 Hertz bis 20.000 Hertz liefern, bei einer Impedanz von 32 Ohm und einem maximalen Schalldruckpegel von 95 dB. Beim Bluetooth griff man auf den 5.0 Standard zurück, was auch eine Koppelung von 2 Geräten erlaubt. Dabei liefert uns Bluetooth die Profile von A2DP, AURCP, HFP, HSP, SPP, DID, HOGP, PXP, FMP, BAS mit den Spezifikationen von AAC, SBC und APTX HD.
Lassen wir nun die Musik der von uns genutzten Amazon Music App wirken, die mittlerweile auch Musik im hochauflösenden Format von 24 Bit bei 96 kHz liefert und Dolby Atmos oder Reality 360, zeigt sich das Klangbild im ersten Moment sehr überzeugend gut. Im Laufe der Zeit verspüren wir aber eine gewisse Basstätigkeit, wobei hier die Klarheit zwar erhalten bleibt, aber dennoch in die zweite Reihe gestellt wird. Hier wäre eine App zur Personalisierung des Klangs sehr wünschenswert gewesen, denn diese Option bietet uns Ultrasone leider nicht. Der Ultrasone ISAR muss fatalerweise ohne App auskommen. Kurzum: Der Ultrasone ISAR liefert für unseren Geschmack zu viel Bass. Das wird sicherlich von der heutigen Kundschaft so gewünscht, lässt aber gerade die Ehrlichkeit im Sound vermissen. Das wird gerade bei Soundtrack wie James Bond No Time To Die deutlich, also moderne orchestrale Klänge. Bei diesem Album, welches zudem noch über Dolby Atmos für Kopfhörer verfügt, kann uns die S-Logic-Technologie sogar einen Streich spielen, denn im gewohnt ehrlichen Stereo-Modus wirkt der Kopfhörer deutlich überlegen, während die Dolby Atmos Option nicht überzeugen kann. Der räumliche Klang von S-Logic wird nochmals durch den „Kakao gezogen“ und erzielt kein authentisches Klangbild mehr.
Ein weiteres und entscheidendes Detail des Ultrasone ISAR ist die Nutzung des ANC. Das Klangbild ohne ANC wirkt sehr erhellend, wobei ANC mit seinem leichten Grundrauschen in den Titelpausen erst noch Gewöhnungssache ist. Da wir uns aber mit ANC komplett von der Außenwelt lösen können, ist eine Nutzung im Reise- und Berufsverkehr (öffentliche Verkehrsmittel) wohl die erste Wahl. Für den Mittelweg, um auch Autos im Straßenverkehr akustisch wahrnehmen zu können, liefert der ISAR-Kopfhörer uns den Ambient-Modus, der sich auch als bester Klangmodus etablieren konnte. Hier haben wir nicht nur den Mittelweg, um störende Umgebungsgeräusche auszublenden, sondern auch den besten Sound. Die Höhen im Gesang kommen gut rüber, die Mitten bauen eine Brücke zu den Tiefen, die dann aber doch wieder zu dominant herausstechen. Daher sollte sich vorher die Musikauswahl gut überlegt werden. Eine App samt Equalizer wird schmerzlich vermisst.
Fazit
Noch ausbaufähig
Mit dem ANC-Wireless ISAR liefert Ultrasone ihren ersten mobilen Kopfhörer ab, der in erster Linie durch seine Handhabung und Design überzeugen kann. Das Klangbild ist sehr breit gestreut, wirkt aber gerade durch die dominanten Bässe in den Höhen sehr zurückhaltend. Die S-Logic-Technologie hebt so manchen Titel in Stereo auf ein neues Level des audiophilen Genusses, kann aber bei Songs im 3D-Soundformat genau das Gegenteil bewirken. Mit einer nicht gebotenen App zur Klang-Personalisierung rutscht der Ultrasone ISAR bei uns leider etwas ab, denn der Bass ist uns eindeutig zu viel und lässt so manche guten Klassiker nicht richtig wahrnehmen. Empfehlen können wir den Ultrasone ISAR dennoch, denn gerade Anhänger des Basses werden hier förmlich verwöhnt – Klangfetischisten sollten sich aber nach einem anderen Kopfhörer umschauen.
Der Ultrasone ist ein grundsolider mobiler Kopfhörer mit aktiver Geräuschunterdrückung, reichlich Laufzeit, einem ordentlich überzeugenden Klangbild und reichlich Zubehör samt schönem Transport-Case. Alles zu einem humanen Preis, um auch Einsteiger überzeugen zu können. Wer noch nicht hat, kann von unserer Seite bedenkenlos zugreifen.
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