[ VR TEST ] CHERNOBYL VR PROJECT – mehr als ein Blick zurück

Der polnische Entwickler The Farm 51 bringt uns mit Chernobyl VR Project die Schrecken der Nuklearkatastrophe aus dem Jahr 1986 als virtuelle Dokumentation nach Hause. Wir haben uns diese VR Erfahrung für euch angeschaut.

Es ist der 26.April 1986 als es im Block 4 des Atomkraftwerks im russischen Tschernobyl zu einer Überhitzung kam, die die bisher größte nukleare Katastrophe in der Menschheitsgeschichte auslöste .
Bei einer durchgeführten Simulation eines kompletten Stromausfalls kam es, auf Grund schwerwiegender Verstöße gegen die Sicherheitsvorschriften,  zu einem unkontrollierten Leistungsanstieg und schließlich zur Explosion des Reaktors.

Der Entwickler The Farm  51, der diese VR Erfahrung auf eigene Kosten realisiert hat, nimmt uns mit auf eine erschreckende Reise nach Tschernobyl und der nahe gelegenen Stadt Pripyat  . Pripyta ist bis heute die größte Geisterstadt, welche schon ins Spielen wie  Call Of Duty: Modern Warfare einen Platz gefunden hat.

Die VR-Erfahrung ist im Playstation Store für 9,99€ erhältlich und besitzt eine Downloadgröße von 8 Gigabyte.Dieselbe Größe solltet Ihr auch auf eurer PS4 Festplatte an Platz haben, um Chernobyl VR Project installieren zu können. Sowohl der normale PS4 Controller als auch die Move Controller können benutzt werden, Untertitel gibt es im Gegensatz wie es im PSN Store in der Beschreibung steht leider nicht !

WICHTIG :
Leider hat der Entwickler The Farm 51 die Funktion für das Tätigen von Screenshots blockiert, wobei wir euch leider keine liefern können und auf die offiziellen Bilder zurückgreifen müssen. 

Ersteindruck

Nach dem Start der VR-Erfahrung gelangen wir ohne große Umschweife in das Hauptmenü. Wir können von hier aus über den Menüpunkt „Back to Pripyat“ direkt zur Auswahl der verschiedenen Orte gehen, die wir uns dann anschauen können. Oder wir starten eine „New Journey“ , dort bekommen wir erst einige kleine Filmchen und Ausschnitte aus damaligen Fernsehsendungen, die vom Entwickler in gesprochenem Englisch mit polnischem Dialekt übersetzt werden. Nach dieser Einleitung landen wir im selben Auswahlmenü wie unter dem Menüpunkt „Back to Pripyat“

3 von 5 Sterne

Gameplay

Eigentlich ist der Begriff Gameplay hier fehl am Platz, denn wie schon erwähnt, handelt es sich bei Chernobyl VR Project um eine virtuelle Begehung:  also einer VR-Dokumentation.
The Farm 51 haben mit Hilfe von Photogrammetrie verschiedene Gebiete von Chernobyl und Pripyat digitalisiert. Diese Gebiete können entweder in 360 Grad anschauen werden (z.B. Schwimmbad oder Schrottplatz) oder sogar mittels Teleportsteuerung (z.B. Krankenhaus oder das Kernkraftwerk) besucht werden.

Bei der Begehung können wir auch noch einen Geigerzähler aufrufen um zu sehen wie verstrahlt die diversen Gebiete auch nach über 30 Jahren noch sind. Insgesamt gibt es 13 Gebiete, welche wir besuchen können. So zum Beispiel auch den Freizeitpark, den die Call of Duty Spieler aus Modern Warfare kennen dürften.

Aber all das hier hat nichts mit Spiel und Spaß zu tun, hier trifft uns die harte Realität, wir können uns die seit über 30 Jahre verfallenden Häuser und Gegenden aus der einen Tag nach der Katastrophe geräumten Stadt Pripyat anschauen, es werden Interviews mit Zeitzeugen geboten und ein Fremdenführer erzählt uns viele interessante Details.

… und da kommen wir zum einem Punkt der vielen interessierten Usern es schwer machen wird sich mit dieser VR-Erfahrung anzufreunden. Die gesprochenen Original-Dialoge werden von den Entwicklern in Englisch übersetzt, und dies noch mit polnischem Dialekt. Hinzu kommt das Fehlen von Untertiteln, hier werden nur Personen mit wirklich guten Englischkenntnissen in den vollen „Genuß“ von Chernobyl VR Project kommen.

3 von 5 Sterne

Grafik/Sound

Auch hier greift unser normaler Testmaßstab nicht wirklich bei einem Testmuster wie diesem Titel. Die digitalisierten Bilder und Gegenden sind sehr gut erkennbar ,  die Teleportsteuerung geht in Ordnung, leider schauen die Bilder und Gegenden auf dem TV Monitor um einiges besser aus als über das VR Headset, aber mit diesem technischen Makel haben auch andere VR-Titel zu kämpfen.

Musikalisch erwartet uns so gut wie nichts, außer ein paar schwermütigen Soundfetzen im Auswahlmenü der Gegenden. In Gebiete die man auch begehen kann werden passende Ingame-Sounds mit eingespielt , zum Beispiel in der Schule das Kinderlachen und ähnliches, das bringt ein wenig gespenstische Atmosphäre in die verfallene Gegend.

3 von 5 Sterne

Umfang

Chernobyl VR Project ist wie schon angesprochen kein Spiel, sondern eher eine Dokumentation. In diesem Sinne spiegelt diese VR-Erfahrung auch eher eine „Stadtführung“ dar. Einen Mehrwert erhält das “ Spiel“ daher nur das Erlebnis die Bilder eines Ortes mit der VR-Brille zu sehen zu bekommen. Ein Museumsbesuch, den ihr immer wieder und wieder erleben könnt. Der Rundgang durch Pripyat beläuft sich auf knapp 2 Stunden. Leider wird dieser Rundgang nur in englischer Sprachausgabe angeboten und das ganz ohne Untertitel. Einmal gesehen und gut ist.

3 von 5 Sterne

FAZIT


The Farm 51 hat es mit dieser VR-Erfahrung geschafft, uns den Schrecken und die Auswirkungen einer realen und leider geschehenen Nuklearkatastrophe auf die Playstation VR Brille zu bringen.
Wer sich darauf einlässt, gute Englischkenntnisse vorausgesetzt, bekommt hier gerade in Verbindung mit der VR Brille eine Dokumentation vorgesetzt die man so noch nicht erlebt hat.
Der Informationsgehalt gerade durch die vielen Interviews gepaart mit den 13 Gebieten ist enorm und zum Preis von knapp 10€ ist dies eine Geschichtsstunde, die man erlebt haben sollte. 

3 von 5 Sterne

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