Bild: Creative & PE

Ein DAC für alle Fälle – Der Sound Blaster X5 im Test

Onboard-Soundkarten sind eine tolle Erfindung, zumindest braucht man sich um den Sound seines PCs damit keine Sorgen machen. Wer aber wirklich den vollen Klang von Spielen, Filmen und Musik genießen will, greift natürlich zu einem speziellen Produkt. So stehen auch sogenannte externe DACs, also Digital zu Analog Wandler, bei Audiophilen ganz hoch im Kurs. Und weil Creative maßgeblich zum Sound von PCs beigetragen hat, stellen wir das Spitzenmodel der externen DACs, den Soundblaster X5, für euch auf den Prüfstand.

Lieferumfang und Verarbeitung

Alles was du brauchst und vieles mehr…

Die Front ist übersichtlich gestaltet

Zuerst wollen wir uns dem Inhalt des Kartons widmen, denn das Zubehör des Sound Blaster X5 DAC ist für dessen Funktionen nicht unerheblich. Neben einer übersichtlichen Kurzanleitung liegen unserer neuen externen Soundkarte noch einige Kabel bei. So gibt es ein 1,5 Meter langes USB-Kabel, mit dem wir den X5 an unserem PC, Mac, an einer PS4 oder PS5 anschließen. Es bietet jeweils einen USB-A und einen USB-C Stecker. Außerdem findet sich eine Optisches Kabel von derselben Länge und ein 2 Meter langes RCA-Stereo-Kabel, in der Variation mit einer 3,5 Millimeter Klinke auf Cinch.

Die Rückseite bietet alle wichtigen Anschlüsse

Der Sound Blaster X5 ähnelt in seinem Design eher einem externen BluRay-Player oder einem Autoradio. Zumindest spricht das Design eine klare Sprache und hier steht die Zweckmäßigkeit ganz klar vor dem Design. Das Interface ist also ein rechteckiger Kasten in den Maßen von 220 x 175 x 75 Millimeter. Die Front bietet das gesamte Bedienpanel mit diversen Funktionsschaltern, mit denen wir etwa die Verstärker für hochohmige Kopfhörer umschalten oder zwischen angeschlossenen Lautsprechern und Kopfhörern umschalten. Zudem können wir gespeicherte EQ-Voreinstellungen wählen, das Mikrofon stummschalten oder Bluetooth aktivieren. Dazu aber später mehr. Obendrein gibt es einen großen Drehregler für die Gesamtlautstärke und einen kleinen Drehregler für die Lautstärke des Mikrofons. In der Front finden sich auch drei Klinkenbuchsen, von denen zwei für den Anschluss von Kopfhörern und eine für den Anschluss eines Mikrofons vorgesehen sind. Dabei ist eine der Buchsen im Format 4,4 Millimeter für den Anschluss von symmetrischen Kopfhörern gedacht.

Zweckmäßiges Design trifft auf ausgesucht gute Technik – Sound Blaster X5

Die Rückseite des X5 bietet uns eine weitere Reihe diverser Anschlüsse. So gibt es natürlich einen USB-C-Eingang, der für die Verbindung zum Endgerät, wie unserem PC, dient. Ein weiterer USB-Port im Format USB-A, dient zur Verbindung mit externen USB-Geräten wie Lautsprechern, Kopfhörern oder USB-Mikrofonen. Auch Funk-Dongles von kabellosen Kopfhörern sind hier kompatibel. Weiterhin verfügt der X5 zwei optische Anschlüsse, wobei einer als Eingang und einer als Ausgang arbeitet. Hier können wir AV-Receiver, externe Lautsprecher, BluRay-Player oder auch unseren Fernseher anschließen. Selbiges gilt für die 4 Cinch-Buchsen für Line-In und Line-Out. Im Grunde lässt sich also fast jedes Audiogerät mit dem Sound Blaster X5 verbinden. Ob Plattenspieler, Tonbandgerät, alte Videorekorder von Opa oder die neuen kabellosen Kopfhörer, der X5 nimmt es mit allem auf. Die Verarbeitung ist wie von Creative gewohnt absolut hochwertig. Das Design ist zwar schlicht, aber absolut professionell und zweckdienlich. Alle Kanten sind abgerundet und der verwendete Kunststoff macht einen wertigen Eindruck.

Perfekt für symmetrische Kopfhörer – Sound Blaster X5 DAC

Technik und Besonderheiten

Keine Kompromisse

Technisch hat der Soundblaster X5 einiges zu bieten. So arbeiten in ihm gleich Cirrus Logic CS43198 DACs, die eine PCM-Wiedergabe mit bis zu 32 Bit / 384 kHz bei 130 dB DNR ermöglichen. So werden Abhängigkeiten zwischen den Hauptkomponenten minimiert und das Risiko eines einzelnen Fehlerpunkts zu verringert. Diese DACs sind außerdem in der Lage, Audioformate in DoP128 und DSD256 zu dekodieren. Der verbaute Xamp-Kopfhörer-Bi-Verstärker ist in der Lage, Kopfhörer in Studioqualität mit einer Impedanz von bis zu 600 Ω oder empfindliche IEMs mit einer extrem niedrigen 1 Ω-Kopfhörerausgangsimpedanz anzusteuern. Der Xamp-Verstärker arbeitet mit den beiden DAC zusammen, um die Audiosignale der linken und rechten Kanäle unabhängig voneinander zu verstärken.

Im Sound Blaster X5 übernimmt jeweils ein DAC einen Audiokanal

Dank integriertem Bluetooth-Empfänger können wir Audiosignale in hoher Qualität von Mobilgeräten, Windows-PC oder Macs direkt auf den X5 streamen. Mit dem USB-Host-Anschluss können drahtlose Audiosender wie der Creative BT-W4 oder Creative BT-W3 genutzt werden, um damit Bluetooth-Kopfhörer anzusteuern. Natürlich sind auch Verbindungen zu externen Lautsprechern, Headsets oder Mikrofonen mit eigenen USB-Dongles an diesem Anschluss nutzbar. Dank der vielen Anschlüsse stehen uns enorme Möglichkeiten zur Verfügung un so können wir im Grunde jedes Audiogerät mit dem X5 verbinden. Einzig ein XLR-Anschluss für die Nutzung professioneller Mikrofone fehlt uns am Sound Blaster X5.

Installation und Bedienung

Umfangreiche Einstellungssache

Um den Sound Blaster X5 mit unserem Rechner zu verbinden, benötigen wir grundsätzlich nur das mitgelieferte USB-Kabel. Hierüber bezieht der X5 Strom und auch Audiosignale. Wer einen optischen Ausgang an seinem Mainboard hat, kann die Signalqualität damit zusätzlich steigern. Wir gehen allerdings, um den Rahmen dieses Artikels nicht zu sprengen, hier nur von einem Grundsetup aus. Einmal angeschlossen, wäre der X5 auch ohne zusätzliche Software mit Basisfunktionen nutzbar. Allerdings ist eine zusätzliche Software notwendig, um das Gerät sinnvoll zu nutzen. So installieren wir die Creative App, die auch für die Funktionen diverser weiterer Geräte des Herstellers nützlich ist. Mit dieser Software und ihrer grafischen Benutzeroberfläche steht uns nun das volle Potenzial des X5 zur Verfügung.

Die Creative Software ist übersichtlich und bietet uns viele Einstellmöglichkeiten

Die Software ist dabei in verschiedene Bereiche aufgeteilt. Im Hauptfenster finden sich die Basiseinstellungen für die Software, mit Update- und Reset-Funktion. Außerdem können wir hier die Qualitätseinstellungen der einzelnen Audiokanäle wählen oder aber die Ein- und Ausgabegeräte wählen. Die Funktionen sind dann als einzelne Panele auf der Benutzeroberfläche ausgeteilt. Die „Acoustic Engine“ etwa, bietet uns einen Mixer, in dem wir Funktionen wie Surround, Crystalizer, Bass, Smart Volume und Dialog+ aktivieren und präzise einstellen können. All diese Funktionen gelten als Klangverbesserungen und können dann hier gesteuert werden. Etwas spezieller wird es dann schon beim Equalizer, mit dem wir auf 10 Bändern die Lautstärke einzelner Frequenzbereiche einstellen und abspeichern können. Am Gerät selbst können wir dann diese gespeicherten Sets per Taste auswählen. Das Panel „Crystal Voice“, ist für den Klang unserer Stimme verantwortlich. Hier finden sich eine Noice Reduction, ein Echobegrenzer oder auch eine einfacher Equalizer, der aber nur feste Presets bietet und leider nicht wirklich nützliche Einstellungen bietet. Ein echter EQ fürs Mikrofon wäre viel sinnvoller. Wer seine Zuhörer etwas bespaßen will, kann einen Voice-Changer nutzen, um wie ein Ork klingen. Der Schalter für Smart Volume kann als eine Art Limiter verstanden werden, der unsere Stimme auf einer konstanten Lautstärke hält. Eine weitere Hauptfunktion ist der „Mixer“, mit dem wir alle Kanäle des Sound Blaster X5 einpegeln können. Was uns hier allerdings fehlt, wäre die Möglichkeit, zusätzliche virtuelle Kanäle zu schaffen, um etwa das System-Audio vom Voicechat zu trennen. Das ist gerade für Spieler ein sehr praktisches Feature. Natürlich besteht diese Möglichkeit bei Nutzung des optischen Ausgangs, denn so könnten wir Audiosignale einzeln zum X5 leiten. Vielleicht kommt eine solche Funktion aber in der Software noch dazu. Zwei zusätzliche Panele bieten außerdem noch interessante Funktionen. So können wir den „Direct Mode“ aktivieren, um den Sound einer Audioquelle ohne Effekte direkt abzuhören. Der „Scout Modus“ ist hingegen nur für Spieler gemacht, denn hiermit hören wir Schritte, Waffenwechsel und viele andere Geräusche von anderen Spielern viel deutlicher. Das funktioniert sogar so gut, dass man es in einigen Berichten sogar als Cheaten bezeichnet. Grundsätzlich bietet also die Software des Sound Blaster X5 eine Menge praktischer Funktionen. Und fehlen hier nur ein richtiger EQ fürs Mikro und zusätzliche Audiokanäle zur Trennung von Signalen.

Fazit

Der Beste seiner Art

Creative hat mit dem Sound Blaster X5 den ultimativen DAC erschaffen. Zumal der X5 dem Bezeichnung DAC mehr als gerecht wird. Er ist die perfekte Schnittstelle für sämtliche Audiogeräte, die wir mit unserem PC, Mac oder der Playstation verbinden wollen. Das Design ist zwar eher zweckmäßig gehalten, es wirkt dafür aber umso professioneller. Die Bedienung aller Elemente an der Front des X5 geht ebenso gut von der Hand wie in der Software, die wir im Übrigen auch am Smartphone bedienen können. Wir können alle Grundfunktionen bequem bedienen, ohne die Software zu starten. Voreingestellte EQ-Presets, Mikrofon-Gain oder auch die Helligkeit des Displays sind hier regelbar. Wir muten unser Mikrofon, nutzen Bluetooth oder wählen den Direct-Mode aus. Alle wichtigen Funktionen sind hier vereint zu finden. Die Software bietet uns weitere unzählige Möglichkeiten an Einstellungen. Dank Equalizer haben wir volle Kontrolle über den Klang, der uns dank der zwei DACs makellos in die Ohren geht. Wer hochauflösende Tonqualität und dabei keine Kompromisse eingehen will, der ist mit dem Sound Blaster X5 perfekt ausgestattet. Einzig ein fehlender XLR-Anschluss oder einen richtigen EQ für das Mikrofon würden wir uns dazu wünschen. Mit einem Preis von knapp 310 Euro ist der Sound Blaster X5 zwar kein Schnäppchen, er wird seinem Preis aber mehr als gerecht. Wir sprechen eine deutliche Empfehlung aus.

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